Blogparade: Mein Skurrilstes Erlebnis beim Geld - Eigene Geschichte
Am 17.07.2015 hatte ich ja zur Blogparade 'Mein skurrilstes Erlebnis beim Geld und was ich daraus gelernt habe' aufgerufen. Jetzt ist ungefähr Halbzeit und es sind schon einge geniale Erlebnisse
zusammen gekommen. Und ich erzähle heute schon mein Erlebnis. Bis zum 30. August können noch Blogartikel eingereicht werden, im
September gibt es dann eine Zusammenfassung.
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Geschichten.
Lesen Sie über Kellner ohne Portemonnaie, blaue Wechselkurse, wie schwierig es ist, Geld umzurechnen und weitere skurrile Erlebnisse von Der Privatier, Finanzrocker, Marco, Fräulein Zaster, Anton und Markus. Bis zum 30. August läuft die Blogparade noch. Wenn Sie also auch eine lustige Geschichte erlebt haben oder jemanden kennen, der Ihrer Meinung nach gute Geschichten zu diesem Thema weiß, dann melden Sie sich oder leiten Sie diese Mail gerne weiter.
Hier kommt jetzt mein skurrilstes Erlebnis zum Thema Geld:
Auf unserer Reise nach Argentinien fühlten wir uns sehr in südeuropäische Gepflogenheiten versetzt. Spanisches, sehr fleischlastiges Essen und italienische Kaffeekultur. Aber beim Thema Geld gab es sehr große Unterschiede, so musste man mit sehr vielen unterschiedlichen Banknoten hantieren. Es gab 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Pesoscheine, die die Kellner meistens in geknickten Pappeheftchen hatten. Es schien sich bei einen Wert von einem 1/15 gegenüber dem Euro gar nicht zu lohnen, ein extra Portemonnaie zu haben. Obwohl der offizielle Wechselkurs von 1/10 von der Regierung festgelegt war, gab es einen regen, sogenannten "blauen Markt", der Devisen zum tatsächlichen Marktkurs wechselte. Man hörte, dass alle Argentinier gern Devisen als Wertaufbewahrungsmöglichkeit ohne hohe Inflationsrate (Geldentwertungsrate) nahmen. Und so konnte man fast überall zum blauen Kurs Geld wechseln, was aber nicht offiziell war und für Argentinier illegal. Immer wieder konnte man in verschiedenen Reiseblogs im Internet lesen, dass Touristen beim Geldwechseln auf dem inoffiziellen Markt an zwielichtige Gestalten mit krimineller Energie geraten sind.
Eines Tages hatten wir das Problem, dass wir dringend einheimisches Geld brauchten und es gern zu einem guten Kurs wechseln wollten. Doch die Geldautomaten spuckten nicht nur zu einem niedrigeren Kurs Geld aus, sondern auch noch zu einer immens hohen Gebühr. Nun saßen wir in einem Café von Buenos Aires und zerbrachen uns den Kopf, wo wir Geld wechseln könnten, ohne dass wir hinterher ausgeraubt in einem Kellerloch lagen. Wir hatten in diesem Café schon Kunden mit US-Dollarscheinen gesehen, also müsste man hier vielleicht auch mit Euro bezahlen und den Rest in Pesos zurück bekommen können. Aber wir wussten es nicht genau. Sah es in diesem Café so aus, als ob man auch Devisen wechseln konnte? Woran erkennt man das? Oder würden wir hier in einen Hinterhalt gelockt und ausgeraubt? Der Kaffee war so schlecht, dass es vielleicht eher eine getarnte Wechselstube sein könnte? Offizielle Wechselstuben gab es gar nicht - und woran erkennt man eine inoffizielle Wechselstube?
Das Herz pochte mir bis zum Hals, als ich fragte, ob wir auch in Euro bezahlen könnten. Obwohl ich mit einem zusammengefalteten 50 €-Schein mein Anliegen körpersprachlich unterstrich, verstand mich die Bedienung falsch. Als ich den 50 €-Schein deutlicher zeigte, rannte sie nach hinten. Ich folgte zögernd, als mir auch schon ein Mann entgegenkam. Sollte ich lieber schnell wieder verschwinden? Mir wurde heiß und kalt. Er nickte mit dem Kopf und ging nach vorne hinter die Thecke. Nun gut, das wirkte doch beruhigend - hier würden sie mich wohl nicht ausrauben. Der Mann stellte sich als Betreiber des Cafés heraus. Er machte mir einen guten Kurs und ich bekam 800 Peso abzüglich unseres Kaffees. Zufrieden verrließen wir den Laden und machten uns aus dem Staub, hinein in das bunte Treiben von Buenos Aires.
Im Nachhinein waren alle sehr nett und sympathisch gewesen. Wir wurden in keinster Weise hinters Licht geführt und es war für alle ein Gewinn und wir merkten uns, dass wir beim nächsten Mal wieder bei so freundlichen und sympathischen Menschen wechseln wollten. Die nächsten Tage konnten wir in unserem Hotel zu einem guten Kurs wechseln. Doch eines Abends war nicht mehr genug Geld in der Kasse, so dass wir zu einer Wechselstube geschickt wurden. In der Wechselstube erklärte uns der Mitarbeiter gleich, dass es zwei Kurse geben würde und hier bei ihnen könnten wir zum Kurs 1 zu 14 wechseln. Das war nicht besonders gut, aber immer noch besser als der offizielle Kurs und so stimmten wir zu, aber vorsichtshalber wollten wir nur 50 € wechseln. Also musste der Kassierer umrechnen und rechnete richtigerweise 700 Pesos aus. Er ging nach hinten, holte das Geld und gab uns 700 Pesos. Seltsamerweise sagte er dann auf einmal, ach nein, das stimme ja gar nicht, nahm 100 Pesos zurück und gab uns 50 wieder, so dass wir nur noch 650 Pesos hatten. Auf unser Nachfragen hin machte er eine ganz merkwürdige Rechnung auf. Wir sagten, nein, nein, bei einem Kurs 1 zu 14 wären 700 Pesos für 50 € genau richtig. Daraufhin ging wieder nach hinten und holte 100 Pesos. Wir steckten das Geld ein und gingen. Erst viel später fiel uns auf, dass wir ja nun aus Versehen 750 Pesos bekommen hatten. So haben wir in dem allgemeinen Durcheinander doch den guten Kurs von 1 zu 15 bekommen und der Mitarbeiter hatte sich bei der ganzen Rechnerei ohne Beleg und inoffiziell selbst verwirrt. Glück für uns.
Ich habe daraus hautnah gelernt, was es heißt, wenn es keine gute Geldpolitik, klare Regulation und Rechtssicherheit beim Geld gibt und wie sehr die Wirtschaft und damit die Menschen darunter leiden.
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Der Privatier (Mittwoch, 26 August 2015 22:07)
Das war ja nicht nur skurril, das war ja auch noch spannend! Eine abenteuerliche Geschichte.
Wenn auch weit weniger abenteuerlich, so hat mich die Geschichte doch irgendwie an die Zeit erinnert, wo ich als Jugendlicher mehrfach in der damaligen DDR zu Besuch war. Ausgangspunkt war immer West-Berlin und dann Tagesausflüge in den Ostteil. Zwangsumtausch von DM in DDR-Mark im Verhältnis 1:1. Aber kaum "drüben" angelangt, wurden wir ständig (auch meist von Jugendlichen) angesprochen, ob wir nicht zu einem besseren Kurs wechseln wollten. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, die Angebote gingen bis 1:4. Also vier Ost-Mark für eine West-Mark.
Die "Ostler" konnten damals nur mit Westwährung in den sog. Intershops begehrte Waren, wie z.B. angesagte Jeans kaufen. Wir hingegen hatten das Problem, das viele Ost-Geld sinnvoll an dem einen Tag auszugeben. Meistens haben wir es in Büchern, Schallplatten und Bier "investiert".
Am meisten hat mich damals übrigens immer gewundert, woran man uns als "Westler" erkannt hat. Wir waren eigentlich ganz normal gekleidet. Keine extravaganten Dinge. Keine Ahnung. Ich habe den Unterschied jedenfalls damals nicht gesehen.
Gruß, Der Privatier
Christina (Donnerstag, 27 August 2015 09:49)
Hallo Privatier,
vielen Dank für dieses weitere skurrile Erlebnis. Du errinerst mich auch an viele weitere witzige Geschichten von früher. An die habe ich gar nicht gedacht, weil mir das früher ja gar nicht skurril erschienen ist :-)).
Herzliche Grüße aus Hamburg
Christina
pHqghUme (Mittwoch, 17 Juli 2024 11:10)
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